Programm für kleine Photovoltaikanlagen gut nachgefragt
Fördergelder können noch beantragt werden
Thorsten Palass war der erste. Der Oberschöntaler hatte seinen Antrag am 1. März diesen Jahres, dem Starttag des Backnanger-PV-Förderprogramms, schon in den frühen Morgenstunden gemailt. Wenige Tage später war die Förderzusage da und die Anlage konnte bestellt werden. „Für mich war klar, dass ich selber die PV-Module installiere,“ verrät der passionierte Heimwerker, dem die ungenutzte Dachfläche schon einige Zeit ein Dorn im Auge war. „Das städtische Förderprogramm für kleine Dachflächen war der letzte ‚Kick‘, um mich für den Kauf der Anlage zu entscheiden.“
Das Förderprogramm der Stadt soll die Entscheidung für PV-Anlagen bis zu einer Nettonennleistung von maximal 5 kW erleichtern. Anlagen in dieser Größe sind aufgrund der längeren Amortisationszeiten wirtschaftlich nicht so interessant. „Aber manchmal gibt es einfach nicht mehr Platz auf dem Dach,“ begründet Stefan Setzer, Erster Bürgermeister Backnangs, die Förderung. Dabei sei jedes Backnanger Dach wichtig, um die lokale Energieversorgung spürbar zu steigern. 300 Euro gibt es pro installiertem Kilowatt Nettonennleistung, also bis zu 1.500 Euro für eine Anlage.
Mittlerweile wurden vom Backnanger Rathaus dreißig Förderzusagen verschickt. „Wir haben bisher Fördergelder in Höhe von 40.000 Euro bewilligt und knapp 12.000 Euro bereits ausbezahlt,“ erläutert die Klimamanagerin der Stadt, Simone Lebherz, über deren Tisch die Anträge laufen. Wo noch nicht ausgezahlt ist, steht die Inbetriebnahme aus. „Wer nicht wie Herr Palass selbst installieren kann, muss sich teilweise etwas gedulden, da die Auftragsbücher der Montagefirmen recht gut gefüllt sind.“ Trotzdem lohne sich auch eine Bestellung im August: „Wer jetzt kauft, kann sicher noch sehr gute Sonnenerträge im Herbst mitnehmen und auch im Winter wird man an vielen Tagen ordentlich Energie vom Dach ernten.“
Im Hause Palass hat sich mittlerweile schon eingespielt, dass Strom idealerweise dann verbraucht wird, wenn er vom Dach kommt. Bei vielen Haushaltsgeräten kann z.B. der Startzeitpunkt programmiert werden. „Wenn es sein muss, laufen die Geräte natürlich auch, wenn es regnet! Wichtig ist bei uns, nicht verbissen mit dem Thema Energiesparen umzugehen, sondern pragmatisch,“ erläutert Thorsten Palass seinen Umgang mit dem Strom vom Dach. Das passt zu dem Mann, der lieber Lösungen sucht, statt sich von Problemen aufhalten zu lassen: „Das Dach neigt sich leicht nach Norden. Deshalb habe ich den Schattenwurf berechnet und die Module entsprechend aufgeständert installiert. So ist auch in den Wintermonaten ein hoher Ertrag zu erreichen.“
Der Fördertopf wurde vom Backnanger Gemeinderat mit 100.000 Euro ausgestattet, Anträge sind also aktuell noch möglich. Unter backnang.de/solar können die Unterlagen abgerufen werden. Wichtig ist: Die Bestellung der PV-Anlage darf erst nach der Förderantragsbewilligung erfolgen.
Bildunterschrift: Auch kleine Dachflächen eignen sich für Photovoltaikanlagen