Ausstellung „Hier spielt die Musik “ im städtischen Graphik-Kabinett

Teil der Reihe „Tafelmusik“ im Riecker-Raum

MONOGRAMMIST IB (WOHL GEORG PENCZ), Das Mädchen und der Dudelsackpfeifer, Kupferstich, 1525/1530

Im Jahr 2024 steht das Ausstellungsprogramm des städtischen Graphik-Kabinetts im Zeichen der menschlichen Sinne. Anknüpfend an die dem Geschmackssinn gewidmete Präsentation „Aufgetischt“, wendet sich die zweite Schau der Ausstellungsreihe „Tafelmusik“ dem Hörsinn zu. Ab Dienstag, dem 16. Juli, lenkt eine Auswahl von Blättern unter dem Titel „Hier spielt die Musik“ den Blick auf die Welt der Musik. Die Graphiken aus fünf Jahrhunderten erzählen von der Macht der Klänge zwischen paradiesischer Harmonie und dionysischem Rausch. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, dem 3. November 2024.

In den eigenen vier Wänden oder bei einem gesellschaftlichen Event, während einer religiösen Zeremonie, auf der Opernbühne, im Alltag auf der Straße oder im Wirtshaus nebenan – Musik ist überall. Seit jeher inspiriert die Kunst der Töne auch bildende Künstlerinnen und Künstler zu neuen Bildfindungen.
In der antiken Mythologie gilt der Sängerdichter Orpheus als der Erfinder der Musik und des Tanzes. Mit seinem Lyraspiel und seinem Gesang vermag er wilde Tiere, die Götter der Unterwelt und die Naturgewalten zu besänftigen. Der Kithara spielende Gott Apoll ist der Patron der Musik und gilt in Begleitung der Musen als Garant für ausgelassene Feste.
Seit dem Mittelalter stieg die als göttliche Erfindung geltende Musik in den Rang einer Wissenschaft auf und wird fortan dem klassischen Bildungskanon der „Sieben Freien Künste“ zugerechnet.
Im künstlerischen Kontext wird die Musik schon bald mit allegorischer Bedeutung aufgeladen. Sie steht für Mäßigkeit und Eintracht und repräsentiert Liebe und Harmonie. Seit der Zeit der Minnesänger setzen die Werbenden auf die erfolgsversprechende Macht musikalischer Darbietung.

Über ihren symbolischen Gehalt hinaus sind die Druckgraphiken aber auch für die musikhistorische Forschung von hohem Wert. Nicht zuletzt durch die detailgetreuen Darstellungen haben wir heute Kenntnis vom Aussehen der Instrumente und der Aufführungspraxis in vergangenen Zeiten.
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Die regulären Öffnungszeiten des städtischen Graphik-Kabinetts sind Dienstag bis Freitag von 16 bis 19 Uhr, Samstag von 11 bis 18 Uhr und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.

Feiertagsregelung:
03.10. (Tag der Deutschen Einheit) und 01.11. (Allerheiligen) geöffnet 14 - 18 Uhr.
Begleitprogramm zur Ausstellung:
„Musik zur Blauen Stunde“, mit Reiner Schulte (Cembalo): „Das Wohltemperierte Klavier“ von J. S. Bach, an vier Abenden, jeweils mittwochs: 02.10., 18.59 Uhr | 09.10., 18.44 Uhr | 16.10., 18.31 Uhr | 23.10., 18.17 Uhr – im Chor der Galerie, Petrus-Jacobi-Weg 1 | Eintritt frei, Spende erbeten.
Anlässlich des Markgrafen Open Air bleibt die Galerie am Freitag, 12.7. und Samstag, 13.7. bis 20 Uhr geöffnet.
Demnächst: Loud and Clear. Graphik der Pop Art 09.11. – 09.03.2025
Graphik-Kabinett Backnang, Petrus-Jacobi-Weg 5, 71522 Backnang; Tel. 07191 894477; www.graphik-kabinett-backnang.de; graphik-kabinett@backnang.de