Durch die Lage der Innenstadt am Hang hat der Marktplatz ein starkes Gefälle. Die Trichterform entstand durch den Verlauf der Straße vom oberen Tor und die Treppen zur Stiftskirche. So verlaufen die beiden Häuserzeilen schräg zueinander. Der Marktplatz wird beherrscht durch den über dem Platz aufragenden Stadtturm. Ursprünglich befand sich dort die Michaelskirche. Das jetzt an den Turm angebaute Fachwerkhaus wurde als so genanntes Turmschulhaus errichtet. An der oberen Ecke des Platzes und dem Übergang zur Marktstraße erhebt sich die ehemalige Obere Apotheke.
Das untere Ende des Platzes bildet das mächtige Rathaus mit seinem Uhrtürmchen. Dort geht die Fortsetzung der Marktstraße weiter Richtung Sulzbacher Brücke. Am Rathaus knickt der Platz nach Westen ab. Dieser Platz wird heute „Am Rathaus“ genannt. Mittwochs und samstags findet hier und in der benachbarten Uhlandstraße der Wochenmarkt statt. Die Gebäude um den Marktplatz sind größtenteils Fachwerkhäuser aus dem frühen 18. Jahrhundert, die nach dem Stadtbrand von 1693 neu errichtet wurden und steile Giebel vorweisen. Die Keller unter den Gebäuden sind teilweise noch aus dem Mittelalter – diese hatten den Stadtbrand überstanden, allerdings hat man die Häuserfluchten etwas begradigt. Für starke Veränderungen sorgte 1876 bis 1878 die Marktplatzkorrektion, bei der die alten Brunnen verschwanden.
Damals wurde auch das Wachthäuschen verkleinert, das schließlich 1893 ganz abgerissen wurde. Markant ist die Treppenanlage, die zur Stiftskirche hinaufführt. Der Verschönerungsverein stiftete 1912 einen Brunnen. 1924 wurde als Stiftung des Lederfabrikanten Fritz Schweizer das Kriegerdenkmal vor dem Turmschulhaus aufgestellt. Der Marktplatz wird auch für große Veranstaltungen wie das Straßenfest oder das Classic Open Air genutzt. Außerdem findet auf dem Marktplatz der Weihnachtsmarkt statt.