Stadtplan

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21 Ehemaliges Bezirkskrankenhaus

21 Ehemaliges Bezirkskrankenhaus
Bahnhofstraße 2
71522 Backnang
Ehemaliges Bezirkskrankenhaus/(c) VHS Backnang
Kurzbeschreibung

Erstes Backnanger Bezirkskrankenhaus von 1869 bis 1924. Heute Volkshochschule und Kolping-Bildungswerk. 

Beschreibung

1853 mietete die Amtsversammlung des Oberamts Backnang im damaligen Armenhaus in der späteren Stuttgarter Straße 56 sechs heizbare Zimmer für „Irren- und ansteckende Kranke“. Dieses Engagement legte den Grundstein für das spätere Bezirks- beziehungsweise Kreiskrankenhaus. Zuvor waren erkrankte Personen in einem Lazarett oder zu Hause versorgt worden.

Im Oktober 1869 wurde in der späteren Bahnhofstraße das Bezirkskrankenhaus mit 22 Betten eröffnet. Allerdings erwies sich der Neubau in den folgenden Jahren als zu klein, da man die Kranken kaum nach Geschlechtern getrennt unterbringen konnte und im Fall von Epidemien kein ausreichender Raum für eine Isolierung zur Verfügung stand. Trotz finanzieller Bedenken wurde 1923 der Neubau eines Bezirkskrankenhauses beschlossen, wofür die Stadt Backnang drei Morgen Land an der heutigen Karl-Krische-Straße zur Verfügung stellte.

Im November 1924 konnte der zweiflügelige Bau, dessen ärztliche Leitung Dr. Karl Krische übernahm, eingeweiht werden. Anschließend wurde das ehemalige Bezirkskrankenhaus in der Bahnhofstraße als Amtshaus für verschiedene Behörden und Institutionen genutzt. 1974 erwarb die Post das Gebäude und brachte darin das neue Postamt unter. Zuvor war die Post im Nachbargebäude beheimatet, das am 6. August 1921 eröffnet worden ware. Im Jahr 2000 erfolgte der Umzug des Postamtes in den Biegel 12/14, so dass die Gebäude in der Bahnhofstraße lange Zeit leer standen. Inzwischen wird das ehemalige Postamt von 1921 nach einer grundlegenden Sanierung als Wohn- und Begegnungszentrum Paulinenpflege genutzt, während das ehemalige Bezirkskrankenhaus nach einem Umbau Kolpingwerk und Volkshochschule beherbergt.  

Kategorie

22 Ehemaliges Postamt

22 Ehemaliges Postamt
Bahnhofstraße 8
71522 Backnang
Alte Post/ René Straube
Kurzbeschreibung

1921 Eröffnung des neu erbauten Postamtes. Heute Wohn- und Begegnunszentrum Paulinenpflege. 

Beschreibung

1853 mietete die Amtsversammlung des Oberamts Backnang im damaligen Armenhaus in der späteren Stuttgarter Straße 56 sechs heizbare Zimmer für „Irren- und ansteckende Kranke“. Dieses Engagement legte den Grundstein für das spätere Bezirks- beziehungsweise Kreiskrankenhaus. Zuvor waren erkrankte Personen in einem Lazarett oder zu Hause versorgt worden.

Im Oktober 1869 wurde in der späteren Bahnhofstraße das Bezirkskrankenhaus mit 22 Betten eröffnet. Allerdings erwies sich der Neubau in den folgenden Jahren als zu klein, da man die Kranken kaum nach Geschlechtern getrennt unterbringen konnte und im Fall von Epidemien kein ausreichender Raum für eine Isolierung zur Verfügung stand. Trotz finanzieller Bedenken wurde 1923 der Neubau eines Bezirkskrankenhauses beschlossen, wofür die Stadt Backnang drei Morgen Land an der heutigen Karl-Krische-Straße zur Verfügung stellte.

Im November 1924 konnte der zweiflügelige Bau, dessen ärztliche Leitung Dr. Karl Krische übernahm, eingeweiht werden. Anschließend wurde das ehemalige Bezirkskrankenhaus in der Bahnhofstraße als Amtshaus für verschiedene Behörden und Institutionen genutzt. 1974 erwarb die Post das Gebäude und brachte darin das neue Postamt unter. Zuvor war die Post im Nachbargebäude beheimatet, das am 6. August 1921 eröffnet worden ware. Im Jahr 2000 erfolgte der Umzug des Postamtes in den Biegel 12/14, so dass die Gebäude in der Bahnhofstraße lange Zeit leer standen. Inzwischen wird das ehemalige Postamt von 1921 nach einer grundlegenden Sanierung als Wohn- und Begegnungszentrum Paulinenpflege genutzt, während das ehemalige Bezirkskrankenhaus nach einem Umbau Kolpingwerk und Volkshochschule beherbergt.  

Kategorie

23 Chelmsford-Platz

23 Chelmsford-Platz
Chelmsford-Platz
Kurzbeschreibung

Auf dem Chelmsford-Platz befindet sich eine original englische Telefonzelle, die im Jahr 2000 als Geschenk der südenglischen Partnerstadt zum 10-jährigen Partnerschaftsjubiläum an die Stadt Backnang übergeben wurde. Der Brunnen, entworfen vom Backnanger Künstler Oskar Kreibich, wurde bereits im Jahr 1982 aufgestellt. 

Beschreibung

Mitte der 1980er-Jahre gab es erste Bestrebungen, mit einer englischen Stadt eine Partnerschaft einzugehen. Die Wahl fiel, nicht zuletzt aufgrund der geschäftlichen Beziehungen zwischen den Firmen AEG-Telefunken Backnang und Marconi Chelmsford auf die Hauptstadt der Grafschaft Essex, die heute ungefähr 100000 Einwohner hat.

Am 27. April 1990 unterschrieben die beiden Stadtoberhäupter Jean Norton und Hannes Rieckhoff die Partnerschaftserklärung in Chelmsford, ein Jahr später wurde die Zeremonie in Backnang wiederholt. Die vielfältigen Aktivitäten zwischen den beiden Städten, sei es durch Privatpersonen, Schulen oder Vereine, werden heute vom Partnerschaftsverein Backnang-Chelmsford und dem Kultur- und Sportamt der Stadt Backnang unterstützt. Anlässlich des Kronjubiläums wurde Chelmsford 2012 der Status einer „City“ verliehen.

  Im Jahr 2000 wurde auf dem heutigen Chelmsford-Platz in Backnang eine original englische Telefonzelle aufgestellt – ein Geschenk des südenglischen Partnerstadt zum 10-jährigen Partnerschaftsjubiläum.

Kategorie

24 Ehemalige Bürger- und Stadtmühle

24 Ehemalige Bürger- und Stadtmühle
Talstraße 1
71522 Backnang
Ehemalige Bürger- und Stadtmühle
Kurzbeschreibung

Die ehemalige Bürger- und Stadtmühle war ursprünglich im Besitz des Augustiner-Chorherrenstifts. 1482 wurde sie von der Stadt Backnang aufgekauft und ging 1799 in Privatbesitz über. Der Mahlbetrieb wurde 1978 eingestellt und das Gebäude von der Stadt erworben. Seit 1984 ist darin das Ungarndeutsche Heimatmuseum untergebracht.

Beschreibung

In einer Urkunde von 1245 werden summarisch drei Backnanger Getreidemühlen genannt, die sich im Besitz des Augustiner-Chorherrenstifts befanden. Es handelt sich dabei um die Hintere beziehungsweise Stiftsmühle und die Vordere beziehungsweise Burgermühle. Der Standort der dritten Mühle, die vermutlich wenig später aufgegeben wurde, ist nicht genau bekannt, dürfte jedoch im Bereich der späteren Oberen Walke gelegen haben.

Die Mühlen mahlten das Korn der Bauern und behielten einen Anteil des Getreides als Mahllohn. Der Antrieb der Mühlsteine erfolgte über Wasserräder, die wegen des geringen Gefälles unter- oder mittelschlächtig waren. Dabei hatte jeder Mahlgang ein eigenes Wasserrad. An der Aspacher Brücke stand die Bürger- oder Stadtmühle. Das Augustiner-Chorherrenstift hatte die Mühle 1482 an die Stadt verkauft, daher der Name Bürgermühle. Für ihren Betrieb war der Bau eines 500 Meter langen Mühlkanals vom Wehr bis zur Mühle an der Aspacher Brücke notwendig, der bis heute ein wichtiges Zeugnis mittelalterlicher Technikgeschichte ist.

1743 wurde die Mühle wegen Baufälligkeit abgerissen und neu erbaut. Vier unterschlächtige Wasserräder trieben die Mahlgänge an. 1799 verkaufte die Stadt die Mühle, die 1908 als alleinigen Antrieb eine Francisturbine erhielt. Ein modernisierter Mahlbetrieb entstand im 1927/28 errichteten Neubau an der Stelle einer ehemaligen Scheune. Die nach ihrem letzten Besitzer auch Lahyersche Mühle genannte Getreidemühle war bis 1978 in Betrieb. Nach der Stilllegung des Mahlbetriebs wurde 1984 im Gebäude das Ungarndeutsche Heimatmuseum eröffnet. Der Mühlkanal wird noch heute zur Stromerzeugung mittels einer Turbine genutzt.

Kategorie

25 Bácsalmás-Anlage

25 Bácsalmás-Anlage
Bácsalmás-Anlage/(c) René Straube
Kurzbeschreibung

Die Bácsalmás-Anlage wurde im Jahre 1998 als Zeichen der Verbundenheit mit der südungarischen Stadt Bácsalmás eingeweiht. Seit 1988 ist Bácsalmás eine der drei Partnerstädte von Backnang.

Beschreibung

Bácsalmás liegt im Süden Ungarns nahe der Grenze zu Serbien im Komitat Batschka-Kleinkumanien (Bács-Kiskún megye).

Seit 1988 ist Bácsalmás Partnerstadt von Backnang. Die Kontakte entstanden durch die von dort vertriebenen Ungarndeutschen, die bis zum Zweiten Weltkrieg die Bevölkerungsmehrheit von Bácsalmás (10000 der 14000 Einwohner) stellten.

1946 wurde ein Großteil der deutschstämmigen Einwohner vertrieben. Ein Vertriebenentransport kam in den Raum Backnang.

Seit 1957 hielten sie in Backnang ihr Heimattreffen ab, zwei Jahre später übernahm die Stadt Backnang die Patenschaft. 1970 fuhr erstmals eine Delegation des Gemeinderats unter der Leitung von Oberbürgermeister Martin Dietrich nach Bácsalmás. Eine schon damals erhoffte Städtepartnerschaft konnte aber noch nicht verwirklicht werden. Erst 1988 waren die politischen Rahmenbedingungen reif dafür. Die Partnerschaft gehört zu den ersten zwischen Deutschland und Ungarn und war die erste, die aus einer Patenschaft über eine Vertriebenengruppe aus dieser Gemeinde hervorging.

Bácsalmás, das von den deutschen Einwohnern nur Almasch genannt wird, hat derzeit circa 7000 Einwohner. Die Stadt hat bis heute eine ethnisch gemischte Bevölkerungsstruktur (Ungarn, Deutsche und Kroaten). Die kroatischen und deutschen Einwohner besitzen seit 1994 eine Minderheitenselbstverwaltung. Neben handwerklichen Betrieben ist der Ort landwirtschaftlich geprägt. Die Backnanger Maschinenbaufirma Kähny gründete in Bácsalmás ein Zweigwerk, da Maria Kähny von dort stammt. Die Stadt Bácsalmás bedankte sich für das Engagement bei Peter Kähny mit seiner Ernennung zum Ehrenbürger. Die Bácsalmás-Anlage wurde 1998 als Zeichen der Verbundenheit mit der Partnerstadt eingeweiht.

Kategorie

26 Teil der alten Stadtmauer

26 Teil der alten Stadtmauer
71522 Backnang
Teil der alten Stadtmauer
Kurzbeschreibung

Entlang des Murrufers sind noch Überreste der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Sie gehen auf die Zeit zurück, als Backnang zwischen 1220 und 1230 zur Stadt erhoben wurde. Nach dem Stadtbrand von 1693 wurde die Stadtmauer zur Bebauung freigegeben, so dass heute noch Gebäude auf der ehemaligen Wehranlage zu sehen sind.

Beschreibung

Die Errichtung der Backnanger Stadtmauer hängt eng mit der Stadterhebung durch Markgraf Hermann V. von Baden zwischen 1219/20 und 1230 zusammen. Der Stadtgrundriss in Backnang wurde nach ganz bestimmten Regeln angelegt, die auch in anderen mittelalterlichen Städten der Zähringer ihre Anwendung fanden. Demnach entstanden in genau gemessenen Abständen mehrere Stadttore, die dann durch die Stadtmauer verbunden wurden.

Innerhalb der Stadtmauer gab es durchaus Areale, die zunächst leer standen und erst nach und nach bebaut wurden. Ob der Bau der Stadtmauer sofort nach der Stadterhebung erfolgte oder erst nach der teilweise Zerstörung Backnangs im Jahr 1235, ist unklar. Nach dem vereerenden Stadtbrand von 1693 schüttete man den Graben, der sich in den zurückliegenden Kriegszeiten als überflüssig erwiesen hatte, mit Brandschutt zu und gab die Stadtmauer in diesem Bereich zur beidseitigen Bebauung frei. Außerdem durften nun auch Gebäude auf die Stadtmauer aufgesetzt werden, wie man es heute noch entlang der Murr bei der Sulzbacher Brücke und in der Grabenstraße sieht, wo noch Reste der ehemaligen Stadtmauer vorhanden sind.    

Kategorie

27 Annonay-Anlage

27 Annonay-Anlage
Annonay-Anlage/(c) René Straube
Kurzbeschreibung

Die Annonay-Anlage ist eine Parkanlage, die im Jahr 1967 der südfranzösischen Stadt Annonay gewidmet wurde, die seit 1966 eine der drei Partnerstädte von Backnang ist. 2016/17 wurde das Gelände nach Abriss des ehemaligen Hallenbades um den Annonay-Garten erweitert.

Beschreibung

Bereits seit 1962 gab es innerhalb des Backnanger Gemeinderats und der Stadtverwaltung Bestrebungen, eine Partnerschaft mit einer französischen Stadt einzugehen, die ungefähr die gleiche Größe und Struktur wie Backnang haben sollte. Nicht zuletzt aufgrund von bestehenden Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Backnanger Lederindustrie und der Gerbereimaschinenfabrik Mercier in Annonay fiel die Wahl auf die südfranzösische Stadt im Département Ardèche mit ihren heute rund 16700 Einwohnern.

Nachdem private und offizielle Kontakte weit vorangeschritten waren, konnten im Mai 1966 die Stadtoberhäupter Daniel Aimé und Martin Dietrich in Annonay die Partnerschaft zwischen den beiden Städten besiegeln. Ein Jahr später folgte im Rahmen einer großen Verschwisterungsfeier mit Festumzug die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden in Backnang. Seitdem ist die Partnerschaft mit Annonay geprägt von einem regen Austausch im Bereich der Schulen, Vereine, Kirchen und der Wirtschaft sowie langjährigen Freundschaften auf privater Ebene. Das Partnerschaftskommitee Annonay-Backnang sowie das Backnanger Kultur- und Sportamt organisieren die verschiedenen Treffen auf offizieller Ebene, die regelmäßig stattfinden. 1981 erhielt Backnang anlässlich des 15jährigen Partnerschaftsjubiläums die Ehrenfahne und 1997 anlässlich des 30jährigen Partnerschaftsjubiläums die Ehrenplakette des Europarats verliehen – ein Ausdruck dafür, wie wichtig Städtepartnerschaften auch in einem vereinigten Europa sind. Die Annonay-Anlage an der Murr wurde 1967 angelegt. Für sie wurde das von Oskar Kreibich entworfene „Gerbersymbol“ geschaffen – eine Skulptur, die ein Geschenk der Backnanger Lederindustrie ist und heute den Kreisverkehr beim Feuerwehrhaus schmückt.

Zwischen 2013 und 2017 wurde die Anlage zum Annonay-Garten mit großer Spielanlage umgebaut. In der Nähe wurden auch die Annonay-Straße und die Annonay-Brücke nach der französischen Partnerstadt benannt.

Kategorie

28 Bleichwiese

28 Bleichwiese
71522 Backnang
Bleichwiese/(c) René Straube
Kurzbeschreibung

Die Bleichwiese war früher die Bleichstelle der Tuchmacher und Färber. Im Jahr 1848 fand dort die letzte öffentliche Hinrichtung in Backnang statt. Später wurde die Bleichwiese als Markt- und Festplatz genutzt und dient heute in erster Linie als innenstadtnaher Parkplatz. 2010/11 wurden Bleichwiese und Murrufer neu gestaltet.

Beschreibung

Die Bleichwiese erstreckt sich von der Sulzbacher Brücke bis zum Annonay-Garten. Ihr Name rührt von der früheren Nutzung der Wiese durch Tuchmacher und Färber, die hier ihre Erzeugnisse bleichten. Außerdem war die Bleichwiese, außerhalb der Stadtmauer und direkt an der Murr gelegen, ein großer Platz, auf dem die Gerber, denen in der engen Stadt oft der nötige Raum fehlte, einen Teil ihres Handwerks ausüben konnten. Der hintere Teil der Bleichwiese wurde durch Privatgärten genutzt. 1848 fand auf der Bleichwiese vor über 7000 Zuschauern die letzte öffentliche Hinrichtung in Backnang statt. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Bleichwiese verstärkt für Märkte und Festveranstaltungen genutzt. Noch heute befindet sich hier beim Backnanger Straßenfest der Vergnügungspark. Das Jahr über dient sie als innenstadtnaher Parkplatz. 2010/11 wurden Bleichwiese und Murrufer nach Plänen des Stuttgarter Landschaftsarchitekturbüros Glück neu gestaltet. Dabei entstanden an der Murr bei der Sulzbacher Brücke auch Sitzstufen und eine Terrasse.

Gegenüber der Bleichwiese steht ein Relikt der Backnanger Lederindustrie – der Schweizer Bau. 1935 vernichtete ein Brand die vorderen Gebäude der Lederfabrik Louis Schweizer. Die hinteren Bauteile, Stahlbetonskelettbauten aus dem frühen 20. Jahrhundert, blieben stehen. Es wurde ein neues Fabrikgebäude errichtet, das im Volksmund schnell den Namen „Schweizer Bau“ bekam. Der nach Plänen des Stuttgarter Architekten Georg Stahl errichtete Neubau griff Elemente des Neuen Bauens auf. Während die kubischen Formen und die Betonung der Horizontalen der Moderne verpflichtet sind, wurde mit dem Backsteinmauerwerk ein tradiertes Material des Industriebaus verwandt, das sich an die stehen gebliebenen Bauteile anlehnte. Nachdem die Lederfabrik Schweizer ihren Betrieb in Backnang stilllegte, wurden die Flächen im „Schweizer Bau“ nach dem Zweiten Weltkrieg vermietet, unter anderem war darin über 40 Jahre das Kaufhaus Max Mayer untergebracht. Heute befindet sich das Gebäude im Besitz der Reiß & Co. Real Estate München GmbH, die es grundlegend saniert und an verschiedene Ladengeschäfte, Dienstleister und Arztpraxen vermietet hat.    

Kategorie

29 Totenkirchle

29 Totenkirchle
Sulzbacher Straße 23
71522 Backnang
Totenkirchle/ (c) Alex Becher
Kurzbeschreibung

Die 1452 erbaute „Kirche unserer Lieben Frau im Eckertsbach“ an der Sulzbacher Straße gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt Backnang. Die Marienkirche wurde vermutlich als Friedhofskapelle erbaut, weil man zu dieser Zeit den städtischen Friedhof außerhalb der Stadtmauer neu anlegte. Entsprechend hat das Gebäude bis heute im Volksmund den Namen „Totenkirchle“. Als man den Friedhof 1841 erneut verlegte, verlor die Kirche ihre Bedeutung und wurde in Privathände verkauft. Das Kirchenschiff wurde als Wohnhaus umgebaut und in den späten 1950er-Jahren durch die heute noch vorhandene „Brücken-Apotheke“ ersetzt. Somit ist von der ursprünglichen Kirche nur noch der Chor erhalten, der heute wieder für religiöse Veranstaltungen genutzt wird.

Beschreibung

Am 22. Juli 1452 wurde außerhalb der Stadtmauer die „Kirche unserer lieben Frau im Eckertsbach“ geweiht. Die Marienkirche bekam später im Volk den Namen „Totenkirchle“, weil sich bei ihr bis 1841 der städtische Friedhof befand. In der ältesten Ansicht der Stadt Backnang von Andreas Kieser aus dem Jahr 1685 lässt sich erkennen, dass sich über dem Kirchenschiff ein Dachreiter erhob. Auch nach der Reformation wurde die Kirche noch genutzt. Nach dem Stadtbrand von 1693 diente sie wieder regelmäßig für Gottesdienste, da die anderen Kirchen in der Stadt ausgebrannt waren.

1837 wurde die Kirche an den Gerber Matthias Breuninger verkauft, der in das Kirchenschiff ein Wohnhaus einbaute. Der Chor wurde dann als Lederlager genutzt. Ab 1905 fanden dann im Chor wieder sporadisch Bibelstunden und Gottesdienste statt. Das ehemals zu Wohnzwecken genutzte Kirchenschiff wurde 1956/57 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, in dem sich heute noch die Brücken-Apotheke. Der verbliebene Chor des „Totenkirchles“ wurde 1987/88 grundlegend renoviert und mit einer neuen Einrichtung versehen. Im Inneren befindet sich ein schönes Rippengewölbe. Bemerkenswert ist außerdem das Maßwerk der Fenster.

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